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Landtagswahl 13.3.2016 — Fragen und AntwortenAuf dem Weltklimagipfel in Paris wurden viele Maßnahmen zum Klima angedacht bzw. verabschiedet.Wie stellen Sie (und Ihre Partei) sich die in Paris beschlossene Hilfe für die ärmsten Länder bei der Bewältigung der durch Klimawandel verursachten Schäden vor? Welchen Vorschlag haben Sie (und Ihre Partei) wie die regelmäßige Überprüfung der Ziele des Pariser Abkommens angegangen wird?Die Antworten der vier Kandidaten: Bettina Meier-Augenstein - CDUDer Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen. Es bedarf hier zwingend einer international abgestimmten Vorgehensweise, insbesondere auch um die ärmsten Länder dieser Erde zu unterstützen. Die wesentlichen klimapolitischen und energiepolitischen Rahmenbedingungen werden in Europa immer stärker auf europäischer und nationaler Ebene festgelegt. Baden-Württemberg kann aber vor allem durch eigene Förderprogramme, durch Kooperationen mit Kommunen, Bürgern, Verbänden und der Wirtschaft, durch Beratungs- und Informationsangebote, durch Bildungsprojekte und durch eine gezielte Forschungsförderung seinen Beitrag leisten. Wir stehen deswegen zum Klimaschutzgesetz des Landes. Bettina Lisbach - GrüneDie ärmsten Länder brauchen finanzielle Unterstützung zur Bewältigung der Klimafolgenanpassung. Dies muss über zusätzliches Geld für den sogenannten Anpassungsfonds geschehen. Auch müssen dringend Unterstützungsmaßnahmen ergriffen werden, um die Rodung des Regenwaldes zu verhindern. Diese schadet dem Klima und nimmt der betroffenen Bevölkerung zudem ihre Lebensgrundlage. Auch müssen besonders bedrohte Staaten im Fall klimabedingter Schäden besonders unterstützt werden, u.a. durch den Aufbau von Frühwarnsystemen und durch eine Klimarisikoversicherung. Gleichzeitig müssen wir aber auch bei uns konsequent Maßnahmen zum Schutz des Klimas umsetzen, um unserer globalen Verantwortung gerecht zu werden. Der Ausstieg aus der Kohle und die konsequente Umstellung auf erneuerbare Energien sind hierzu wichtige Schritte. Die Umsetzung der im Pariser Abkommen abgegebenen Versprechen der Staaten muss in der Tat regelmäßig überprüft werden. Dies muss zum einen über quantifizierbare Verpflichtungen der Industriestaaten zur Reduktion der Klimagase geschehen. Auch ist ein einheitliches Berichtssystem zur Überprüfung dieser Verpflichtungen aufzubauen. Auch müssen die Industrieländer sich auf finanzielle Verpflichtungen gegenüber den Entwicklungs- und Schwellenländern verpflichten, die unter den schädlichen Klimafolgen besonders leiden. Johannes Stober - SPDDie Industrieländer haben den „ärmeren Länder“ beim Weltklimagipfel zugesagt, vom Jahr 2020 an jährlich 100 Milliarden US-Dollar zur Bewältigung des Klimawandels zur Verfügung zu stellen. Allerdings muss noch zügig geklärt, wie diese rund 88 Milliarden Euro auf die einzelnen Industrieländer verteilt werden. In Paris war dies leider noch nicht möglich. Es ist jedoch zu hoffen, dass dies nach den dieses Jahr anstehenden Kongress- und Präsidentschaftswahlen in den USA möglich sein wird. Im Vertrag von Paris wurde geregelt, dass die selbst gestecken Ziele der einzelnen Länder ab dem Jahr 2023 alle fünf Jahre überprüft und verschärft werden. Wichtig ist, dass bei den Zielen und der Berichterstattung möglichst viele „willige“ Länder mit gutem Beispiel vorangehen. Hendrik Dörr - FDPDie FDP begrüßt ausdrücklich, dass sich die Weltklimakonferenz in Paris auf das erste Klimaschutzabkommen geeinigt hat, das alle Länder in die Pflicht nimmt, unseren Blauen Planeten zu retten. Die FDP hat sich mit dem Freiburger Programm schon 1971 als erste deutsche Partei zu nachhaltigem Wirtschaften und dem Verursacherprinzip im Umweltschutz bekannt und diese Linie mit den Karlsruher Freiheitsthesen der FDP im April 2012 mit ihrem Konzept des „Blauen Wachstums“ – das auf Nachhaltigkeit und Innovation setzt - konsequent fortgeschrieben. Das Pariser Abkommen enthält das feste Versprechen, die Entwicklungsländer beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Die Staatengemeinschaft soll den ärmsten und verwundbarsten Ländern auch dabei helfen, Schäden und Verluste durch den Klimawandel zu bewältigen und es überwindet die veraltete Zweiteilung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Anstelle der alten Zweiteilung soll eine faire Differenzierung dafür sorgen, dass jeder so viel beiträgt, wie er kann. Damit wird das jahrzehntelange klimapolitische Mikadospiel beendet – wer sich zuerst bewegt hat verloren – und macht einem Wettbewerb der Willigen Platz. Die FDP sieht in ihrem Konzept des Blauen Wachstums, das auf Eigenverantwortung, unternehmerische Initiative, Nachhaltigkeit und Innovationen setzt, die Alternative zu einer Verzichts und Verbotsideologie mit staatlicher Gängelung. Die großen Herausforderungen der Menschheit, wie die wirksame Bekämpfung des Klimawandels – aber auch von Wasserknappheit, Armut und Hunger - sind durch technischen Fortschritt und Innovation sowie vernünftige international abgestimmte Politik möglich. Zusätzlich wird sich die FDP dafür engagieren, dass die vom Pariser Abkommen geforderten Maßnahmen im Bereich von Ökologie und Klimaschutz in unserem Wirtschaftssystem der Sozialen Marktwirtschaft mit ordnungspolitischer Sensibilität implementiert werden. |
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