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Landtagswahl 13.3.2016 — Fragen und Antworten

Der Strom aus erneuerbaren Energien wird in Zukunft zunehmend dezentral erzeugt werden. Trotzdem werden neue Hochspannungsgleichstromübertragungsleitungen (HGÜ) geplant. Baden-Württemberg ist von zwei HGÜ-Leitungsvorhaben betroffen: SuedLink (Endpunkt Großgartach) und Ultranet (Endpunkt Philippsburg).

Sind Sie für den Bau dieser Leitungen und wenn ja, warum? Unterstützen Sie deshalb auch den Bau eines dazu nötigen Konverters am geplanten Standort in Philippsburg? Falls nein, warum nicht?

Die Antworten der vier Kandidaten:

Bettina Meier-Augenstein - CDU

Der Bau dieser beiden Stromtrassen ist meiner Ansicht nach aus Gründen der Versorgungssicherheit und in Erman­gelung von ausreichenden Speicher­kapazitäten dringend notwendig. Der verstärkte regionale Ausbau der Erneuer­baren Energien kann den Netzausbau­bedarf senken, wird ihn aber nicht grund­sätzlich ersetzen. Mit dem Ausbau der er­neuerbaren Energien gewinnt daher auch die überregionale Vernetzung immer mehr an Bedeutung. Dies hängt auch damit zu­sammen, dass die erneuerbaren Energie­träger nach derzeitigem Stand nicht grund­lastfähig sind. Eine verengte Sicht auf eine rein regionale Energieversorgung hätte neben massiven Landschaftseingriffen auch mögliche Stromversorgungs­engpässe zur Folge.

Bettina Lisbach - Grüne

Ich bin nicht auf die HGÜ-Technologie fixiert, sehe mich aber aktuell nicht in der Lage, die oben gestellten Fragen mit einem schlichten „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten.

Grundsätzlich kann der Einsatz von HGÜ-Lei­tungen eine wichtige Säule der Nord-Süd-Ver­bindungen im Übertragungsnetz sein und damit den Ausbau der Erneuerbaren Energien ent­scheidend voranbringen. Andererseits bin ich dafür, dass auch die Potenziale zur Reduktion des erforderlichen Netzausbaus (z.B. durch intelligentes Management von zentraler und dezentraler Stromerzeugern, Stromspeicher, Demand-Side-Management u.a.) gezielt er­schlossen werden.

Gerne werde ich mich tiefer in die Materie einarbeiten, wenn ich zur Landtagsabgeord­neten gewählt und mit derartigen Fragestel­lungen intensiver befasst bin.

Johannes Stober - SPD

Zum Ersatz der Kernkraftwerke in Baden-Württemberg, die Ende 2021 endgültig stillgelegt werden, ist der Bau von UltraNet und SuedLink zwingend erforderlich. Dafür ist u.a. auch ein Konverter am Endpunkt der UltraNet-Trasse zwingend erforderlich. Der von TransnetBW präferierte Standort auf der Rheinschanzinsel scheint auch grundsätzlich geeignet. Noch geeigneter als Standort wäre sicherlich das Kraftwerks­gelände des AKW Philippsburg. Da der Rückbau der beiden dortigen Atommeiler noch nicht vollzogen ist, würde dies jedoch zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen führen.

Hendrik Dörr - FDP

Wie oben erwähnt glaube ich an das Forschungs- und Innovationsland Baden-Württemberg. Hier gilt es zu prüfen, welche Innovationen ggf. den Bau der Leitungen verein­fachen bzw. für Mensch und Umwelt verträglicher machen.

[Bild:]
Impressionen vom Karlsruher Stadtgeburtstag

Mail an Heiko Jacobs

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