Achtung! umwelt & verkehr ist Ende Aug./Anf. Sept. '24 umgezogen! Sollte etwas noch nicht funtionieren: Bitte melden!
Die Platanen in der Rüppurrer Straße zählen zu den ältesten Karlsruher Straßenbäumen. Wie trist und leblos wären die Straßen der Innenstadt ohne die vielen Karlsruher Straßenbäume! Fotos: M. Ratzel |
Guter Halt durch Dreibock mit Anbindung sowie Rindenschutz allein genügen nicht: In den ersten „kritischen“ |
Stephanienstraße: Rosskastanienallee in voller Blütenpracht. |
Ahornbäume in der Werderstraße |
An Karlsruhes Straßen stehen ca. 50.000 Bäume. Sie machen Karlsruhe zur liebenswerten, grünen Fächerstadt: Wo sie stehen, dürfen wir nicht nur Vogelgezwitscher genießen und uns am schönen Grün erfreuen: Im Sommer dienen sie als Kühlaggregate, so dass baumbestandene Straßen durch die Verdunstungskälte an heißen Tagen bis zu 8°C kühler sind. Denn allein ein großer Baum befeuchtet und kühlt unsere Luft täglich durch die Verdunstung von bis zu 400 l Wasser. Gleichzeitig liefert er stündlich bis zu 1.200 l Sauerstoff und verarbeitet bis zu 4,2 kg Kohlendioxid und bindet jede Menge Staub: Die Luft baumbestandener Straßen enthält bis zu 70 % weniger Staub! Ebenso dienen Bäume als Windbremse, brechen Schall und verzögern das Abfließen von Niederschlägen. Die Bäume erfüllen also eine ganze Menge von Aufgaben und bereichern und erleichtern unser Leben erheblich — gerade in der Stadt.
Doch die Karlsruher „Straßenbäume“ haben es nicht leicht, zwischen Asphalt und Beton zu überleben: Bodenverdichtung, Bodenversiegelung, Grundwasserabsenkung, Streusalz, Öl, Benzin, Chemie, Herbizide und natürlich auch die Folgen des Klimawandels machen den Karlsruher Bäumen zu schaffen. Außerdem stellen Schäden im Wurzelbereich, Wunden an Stamm und Krone eine große Gefährdung für die Bäume dar.
Ein Baum ist stumm - er braucht einen Fürsprecher! Daher sollten für die vielen Bäume nicht nur die Fachleute vom Gartenbauamt, sondern auch die Bürger „vom Haus gleich nebenan“ da sein: Vielleicht gibt es ja auch einen Baum in Ihrer Nachbarschaft, der Ihnen besonders am Herzen liegt? Dann wären Sie der richtige Baumpate!
Ein Baumpate meldet dem Gartenbauamt z. B. Rindenverletzungen oder erkennbare Krankheiten, damit das Amt rasch Hilfe schicken kann. In anhaltenden Hitzeperioden spendiert der Baumpate „seinem“ Baum regelmäßig einige große Eimer Leitungswasser und lockert bei Bedarf vorsichtig das Substrat der Baumscheibe auf. Baumscheibenabdeckungen sollen jedoch immer an ihrem Platz belassen werden, da sie den Boden und damit den Baum schützen.
Auch wer kein Baumpate werden will, kann auf Stadtbäume Rücksicht nehmen, indem er das Auto nicht auf Baumscheiben parkt und grundsätzlich nur mit Sand oder Splitt, niemals jedoch mit Salz gegen winterliche Glätte streut. Hunde sind von jungen Bäumen fernzuhalten, da ihr „Geschäft“ Rinde und Wurzeln verätzt.
Helfen Sie mit, die Lebensqualität in unserer Stadt zu erhalten. Wer eine Patenschaft für einen Baum übernehmen möchte, erhält entsprechendes Infomaterial direkt beim Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe, Lammstraße 7a, 76133 Karlsruhe, Telefon: 133-6753, E-Mail: baumschutz@gba.karlsruhe.de sowie im Umweltzentrum, Kronenstraße 9. Weitere Infos unter karlsruhe.de/fb7/gruenflaechen/baeume/baumpatenschaften.de
Margarete Ratzel , Petra Schenk
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 2/08
Stand des Artikels: 2008! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.