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Abb. 1: Neues Radwegende nach Kurve |
Abb. 2: Kreuzung Ettlinger Straße |
Abb. 3: Schlechte und schmale Wegstrecke; Fotos: Wolfgang Melchert |
Abb. 4: Aufstellfläche f. Linksabbieger |
Abb. 5: ... und noch zwei Ampeln ... |
Abb. 6: Alternative neuer Weg links? |
F.: Ja |
Die von Radfahrern und Fußgängern viel benutzte, 120 Jahre alte Wasserwerkbrücke zwischen Südstadt und Oberwald wurde bekanntlich im Herbst 2018 abgerissen, um sie durch einen Neubau zu ersetzen. Da der Neubau nicht vor Herbst 2019 zur Verfügung stehen wird, wurde von der Stadt eine Umleitungsstrecke über Fautenbruchstraße und Schwarzwaldkreuz-Brücke eingerichtet. Begeben wir uns also als Radfahrer vom Tivoli aus auf diese Umleitungsstrecke und schauen sie uns mit kritischen Augen an.
Gleich am Anfang stellen wir lobend fest, dass der Radweg auf der Mittelbruchstraße nicht mehr wie früher in Höhe des Abzweigs zur alten Wasserwerkbrücke endet, sondern dass er auf einem verbreiterten Bürgersteig um die Kurve bis in die Fautenbruchstraße fortgesetzt wird. Dort gelangen wir an die in Abbildung 1 gezeigte Stelle und nehmen freudig zur Kenntnis, dass der Bürgersteig-Radweg in vorbildlicher Weise auf einen neuen Schutzstreifen auf der Fahrbahn überführt wird. Diesem folgen wir und kommen an die in Abbildung 2 gezeigte Kreuzung mit der Ettlinger Straße.
Wie jetzt weiter? Eigentlich möchten wir auf die linke Seite, denn wir müssen später ja die Schwarzwaldkreuz-Brücke auf der linken Seite passieren. Dies ginge auch tatsächlich, wie wir später in einem zweiten Versuch sehen werden. Zunächst folgen wir jedoch der offiziellen Umleitungsstrecke. Diese führt über die erste Ampel und vier Fahrspuren auf den in Abb. 3 gezeigten schmalen und hoppeligen Bürgersteig. Dieser Weg ist ein Ärgernis! Spätestens wenn der neue Busbahnhof in der Fautenbruchstraße gebaut wird und zusätzliche Fußgängerströme auslöst, muss man hier etwas machen. Immerhin hat man kurz vor der nächsten Ampel, an der wir links abbiegen müssen, eine zusätzliche Aufstellfläche geschaffen, wie Abb. 4 zeigt. Leider ist diese Wartefläche auch nötig, denn die Ampeln sind so geschaltet, dass wir hier wieder warten müssen.
Wir fahren dann bei Grün über vier Fahrspuren auf die Dreieck-Insel in Abbildung 5, wo wir gleich wieder an einer roten Ampel warten müssen. Schließlich überqueren wir nochmals zwei Fahrspuren und gelangen auf die linke Seite der Schwarzwaldkreuz-Brücke, die hier schon seit längerer Zeit ein Zweirichtungs-Rad- und Gehweg ist. Weiter geht es dann am Ende der Brücke nach links auf den Langenbruchweg.
Mittlerweile ist einige Zeit vergangen und wir haben drei gegeneinander geschaltete Ampeln und 6 Fahrspuren überwunden, aber seit der ersten Kreuzung nur wenige hundert Meter Luftlinie geschafft. Ginge es nicht auch einfacher, wenn man gleich auf die linke Seite wechselt? Wir begeben uns also noch einmal an die Kreuzung auf Abb. 2 zurück und starten einem neuen Versuch. Wenn die Fußgängerampel nach links Grün zeigt, was die meiste Zeit der Fall ist, können wir gleich nach links auf die Dreieck-Insel gelangen. Da wir in dieser Richtung Geisterradler bzw. Fußweg- Radler wären, sollten wir absteigen und schieben, was fast genauso schnell ist. Dann queren wir noch eine Fahrspur auf einem Zebrastreifen, wo wir nur schiebend Vorrang haben, und gelangen an die in Abb. 6 gezeigte Stelle.
Wenn wir jetzt auf dem Bürgersteig an der Straße weiterfahren, müssten wir wieder geisterradeln, aber — nanu? — links hinter der Baumreihe ist parallel dazu noch ein neuer geschotterter Weg. Zu welchem Zweck dieser Weg angelegt wurde, ist unklar, aber für uns ist er ideal, denn wir können auf ihm konfliktfrei bis zur Schwarzwaldkreuz-Brücke radeln, ab der es wieder den offiziellen Zweirichtungsradweg gibt. Bilanz: Nur eine Ampel (statt drei), nur drei Fahrspuren (statt sechs), einige Minuten schneller, und — sofern man im Kreuzungsbereich absteigt — auch legal.
Die Gegenrichtung vom Oberwald Richtung Tivoli ist dann ganz problemlos, da wir dabei gar keine Ampeln oder Fahrspuren queren müssen, sondern direkt von der Schwarzwaldkreuz-Brücke in die Fautenbruchstraße durchfahren können.
Fazit: Die Stadt hat sich bei der Gestaltung der Umleitungsstrecke Mühe gegeben und einige Abschnitte auch sehr gut gestaltet, aber die umständliche Führung über die vielen Ampeln statt gleich nach links bleibt unbefriedigend. Hoffentlich wird das Ganze im Herbst dann wieder überflüssig, wenn die neue Wasserwerkbrücke kommt. Wir freuen uns darauf!
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/19
Stand des Artikels: 2019! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.