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Störungsfreie Einfahrt in die Haltestelle. |
Kreuzungsfrei für alle! Fotos: Uwe Haack |
In absehbarer Zeit entsteht nördlich der Durlacher Allee nahe der Untermühlsiedlung ein neues dm-Verwaltungsgebäude, in dem im Endausbau etwa 2.500 Mitarbeiter beschäftigt sein werden. Dazu gehört ein Parkareal mit 1000 Stellplätzen und ein dm-Drogeriemarkt.
Je nach Anfahrt ist die Untermühlsiedlung heute auf direktem Weg oder durch eine Unterführung zu erreichen. Das Straßenprofil reicht aus, um auch größere Verkehrsmengen zu bewältigen, gegebenenfalls kann aber auch nachgebessert werden. Eine zwingende Notwendigkeit für eine andere Erschließung des dm-Geländes als über die Zufahrt zur Untermühlstraße ist aus verkehrlicher Sicht nicht gegeben. Dennoch soll auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle Untermühlstraße ein Verkehrs-Vollknoten für die Erschließung des dm-Geländes gebaut werden. Was, wie zur Zeit, ohne Ampelregelung bewältigt werden kann, muss später einmal ampelgesteuert abgewickelt werden. Alle ampelgeregelten Kreuzungen sind Konfliktquellen, die immer Kompromisse zur Folge haben. Ein ampelgeregelter Vollknoten ist daher ein Rückschritt gegenüber der heutigen Situation für alle Verkehrsteilnehmer. Zu befürchten ist aber, dass hiervon besonders der Stadt- und Straßenbahnverkehr betroffen sein wird, da eine konsequente Vorrangschaltung nicht durchgehalten wird. Wo die Bahnen heute freie Fahrt haben, ist später im Kreuzungsbereich Verzögerung, also Zeitverlust angesagt. Solche Verhältnisse gibt es an vielen Kreuzungen, was die Bahnen streckenweise zu „Zockelbahnen“ macht. Das wirkt sich nicht gerade attraktivitätssteigernd aus und fördert letztlich die Autonutzung.
Der VCD hat zum Ziel viele Menschen für den Umweltverbund zu gewinnen, das heißt Busse und Bahnen, das Fahrrad oder die eigene Füße zu benutzen. Er fordert daher auch akzeptanzsteigernde Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr bei Betrieb und Infrastruktur, ebenso wie Verbesserungen für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr.
Ein Unternehmen mit sozial-ökologischem Anspruch wie dm wird sich dieser Zielsetzung sicher anschließen und ein Eigeninteresse daran haben, dass viele seiner Firmenparkplätze unbenutzt bleiben können. Eine aufwendige Baumaßnahme, die zu einer weiteren Verschlechterung unseres ÖPNV führen wird und auch für andere Verkehrsteilnehmer keine Verbesserung zur Folge hat, ist für den VCD nicht akzeptabel. Wir plädieren daher für eine Beibehaltung der gegenwärtigen Verkehrsführung mit einer barrierefreien Erreichbarkeit der neu anzulegenden Haltestelle Untermühlstraße.
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/16
Stand des Artikels: 2016! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.