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Weil ich mein Enkelkind in Karlsruhe halbtags betreue, benutze ich seit einem Jahr oft die Fahrradwege von Ettlingen und Karlsruhe und die Gehwege im Bereich der Südstadt und der angrenzenden Gebiete. Neben dem Problem, mit dem Fahrrad sicher und bequem unterwegs sein zu können, bin ich auch ausgiebig mit den Problemen konfrontiert worden, welche Fußgänger und Kinderwagenschiebende zu bewältigen haben.
Ich habe zwanzig Mal einen Mängelbogen ausgefüllt und in den Rathausbriefkasten eingeworfen. Meistens habe ich innerhalb einer Woche eine Rückmeldung bekommen. Von meinen 20 Vorschlägen bin ich 15 mal negativ und 5 mal positiv beschieden worden. Die Sachbearbeiterin Frau Brecht im Tiefbauamt vergibt zu jedem eingehenden Mängelbogen eine laufende Nummer. Meine erste Radweg-Mängelbogen-Nummer am 25.11.2004 war 1720. Meine letzte Radweg-Mängelbogen-Nummer am 11.1.2006 war 1935. Angenommen, die anderen Mängelbögen ergäben dieselbe Quote positiver Bescheide, dann könnten wir uns auf etwa 50 Verbesserungen freuen.
Nachdem im Karlsruher Stadtrat ein neuer Wind weht, sollten wir unsere beschränkten Möglichkeiten vermehrt nutzen, um das Leben in Karlsruhe lebenswerter zu machen und auch speziell das auf den Weg gebrachte Projekt mit den Fahrradrouten (siehe Umwelt & Verkehr 3/2005) mit eigenen Verbesserungsvorschlägen zu unterstützen. Auch Sie haben verschiedene Möglichkeiten, sich zu Wort zu melden.
In Ettlingen wende man sich an das Planungsamt. Die Reaktion ist im Allgemeinen etwas langsamer, dafür aber wohlwollend freundlich und ausführlich.
Die Behebung der Mängel ist nicht immer einfach. Meistens fehlt das Geld, aber auch andere Zuständigkeiten machen Schwierigkeiten, wenn zum Beispiel das Gartenbauamt oder das Forstamt zuständig ist oder der öffentliche Raum dem Land Baden-Württemberg gehört (Uni, Schloss, ...), oder wenn es sich um privaten Raum, zum Beispiel rund um die Bernharduskirche herum, handelt. Aber man braucht sich auch nicht zu scheuen, sein Anliegen zu wiederholen. Gegenüber meiner Tochter wurde zuerst unrichtig behauptet, der Druckknopf an der Fußgängerampel am Ende der Zoobrücke wäre in Normhöhe. Nach dem Beharren, dass ein Kind nicht so hoch reichen kann, wurde der Druckknopf schließlich tiefer angebracht.
Auch ich selbst hatte ein eigenartiges Erlebnis, dass sich schließlich im Wohlwollen aufgelöst hat. Bei der Überführung des Albwanderweges über den Scheibenhardter Weg wurde neben der Treppe eine flache Rampe gebaut. Ich habe bemängelt, dass von dieser Rampe keine Fortsetzung über den Scheibenhardter Weg vorgesehen ist. Mein Anliegen wurde mehrmals negativ beschieden. Aber plötzlich entdeckte ich im Sommer, dass die Stelle asphaltiert und auch der Bordstein abgeschrägt worden ist.
Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/06
Stand des Artikels: 2006! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.