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Getränkekauf: Was ist bequemer und besser? Mit dem Auto oder mit dem Rad?

Bei dieser Frage ist man schnell versucht zu sagen, dass der Getränkekauf mit dem Auto natürlich bequemer sei. Aber das muss nicht so sein, wie ich zunächst mit einigen Bildern zeigen möchte, danach folgt eine kleine "Manöverkritik".

	Als es bei LIDL diesen Anhänger billig zu kaufen gab, war die Hemmschwelle niedrig genug, um mal zu testen, ob ich einen Radanhänger sinnvoll nutzen würde.
	Wichtig waren mir dabei die Maße der nicht fest angebauten Kiste. Denn nimmt man sie heraus, passen exakt(!) zwei Colakästen stattdessen auf das nackte Rahmengestell des Anhängers, da mitgelieferte Kiste und Cola- (und Bier-)Kästen die gleichen Maße haben.
	Außerdem werden die Kisten noch durch einen Spanner gesichert, was aber hauptsächlich das Rumpeln beim Fahren reduzieren soll. Zwei Kästen im Mineralwasser-Standardformat kann man übrigens direkt in die Kiste stellen.
	Wie man auf den Bildern vielleicht erahnen kann, deponiere ich meine Getränke in der Küche. Auf diesem Bild sieht man meinen persönlichen Vorteil: Das Haus, in dem ich wohne, hat einen Fahrstuhl und somit entfällt der Transport über die Treppe. Allerdings könnte man, wenn kein Fahrstuhl vorhanden ist, auch probieren, ob der Transport im Anhänger über die Treppe gezogen leichter fällt als das Tragen.
	Im Treppenhaus oder vorm Haus werden Zugrad und Anhänger vereinigt. Hier wird der nächste Vorteil sichtbar, der für alle gilt: Das Umladen ins Auto entfällt!
	Die nächsten Bilder entstammen einer älteren Bilderserie mit anderem Zugrad und anderen Getränken. Nun geht es in Richtung Getränkemarkt, den man sinnigerweise nach der Topographie auswählt, so dass allenfalls das Leergut bergauf gefahren wird, volle Kästen bergab, sofern man nicht im ebenen Karlsruhe wohnt :-)
	Und wieder entfällt ein Umladevorgang, hier vom Auto auf's Wägelchen, denn den Radanhänger kann man abkoppeln und mit in den Laden nehmen! Der Angestellte dieses Marktes nimmt sie direkt vom Hänger runter.
	Weiter geht es bis zum Regal mit den gewünschten Getränken, ...
	... die dann direkt auf den Anhänger kommen.
	Und wieder ans Zugrad gekoppelt und heim geradelt, wieder ohne Umladen ins Auto, was spätestens jetzt spürbar wird, da die Kästen nun voll sind. 24 Flaschen, mit Hänger und Kästen irgendwas zwischen 25 und 30 kg, ziehen sich gar nicht mal so schlecht auf ebenen Strecken.
	Und daheim wieder mal das Umladen aus dem Auto gespart und die Kästen direkt dorthin gebracht, wo sie stehen sollen. Das wurde vom Kater geprüft und für gut befunden. Auch eine Packug Teelichter passte festgespannt oben drauf.
	Apropos Kater: Katzenstreu und -futter kann man natürlich auch mit dem Anhänger holen!

Soweit die kleine Bilderreihe.

• Für mich ist der Transport mit dem Radanhänger deutlich bequemer, da in meinem Falle (wenn auch dank des Fahrstuhls) sämtliche Umladevorgänge aus dem und in das Auto entfallen. Das Tragen der schweren Kisten fällt nur noch im Laden und daheim und nur über eine sehr kurze Distanz an. Da ich mit dem Tragen schwerer Dinge gesundheitsbedingt Probleme habe, ist das für mich ein ausschlaggebendes Kriterium.
• Ohne Fahrstuhl, in einer bergigen Gegend oder bei größeren Distanzen zum nächsten Getränkeladen (bspw. auf dem Land) kann eine solche persönliche Abwägung natürlich anders aussehen.
• Ein weiterer Vorteil: man tut was für die Gesundheit. Einige frisch eingekaufte Kalorienbomben hat man gleich wieder weggeradelt.

Es gibt aber nicht nur positive Seiten. Vor allem sollte ein Auge auf die benutzten Fahrzeuge geworfen werden:

• Der Anhänger war, wie oben gesagt, ein "billiges Schnäppchen", und das durchaus wörtlich bezogen auf "billig", denn es hapert an Qualität und Fahreigenschaften. Die Achse hat z.B. nur einfache Gleitlager.
• Die Räder sind mit Sprengringen darauf befestigt, von denen einer sich schon — dem Namen fälschlicherweise gerecht werdend — absprengte... Daher habe ich das auf Splinte umgebaut.
• Mittlerweile sind die "Speichen" des einen Plastikrades zusammengebrochen, zum Glück direkt vor meiner Haustür... Das häufigere Fahren mit zwei Sack Katzenstreu, die wahrscheinlich schon etwas über der angegebenen Belastungsgrenze liegen, war wohl doch etwas zu viel für die armen Plastikrädchen...
• Die Fahreigenschaften des Hängers, insbesondere wenn er leer oder nur leicht beladen ist, sind eher kippelig. Kanten oder auch größere Bodenwellen sollte man vorsichtig befahren. Der Hänger ist mir schon einige Male umgekippt. Der Schwerpunkt liegt in Bezug auf die Schmalheit des Anhängers zu hoch. Vielleicht spielt auch die Achslagerung dabei eine Rolle, wer weiß. Die Schmalheit hat aber natürlich auch seine Vorteile...
• Wenn man diesen Tipp nachmachen möchte, sollte man also gut überlegen, ob man nicht doch mehr Geld in den Hänger investiert! Sprich: bessere Lagerung der Räder und besseres Verhältnis Schwerpunkt/Breite und evtl. auch bessere Anhängetechnik. Der abgebildete Hänger hat die "klassische" hohe Befestigung. Kinder-Anhänger haben mittlerweile in der Regel die neuere tiefere Befestigung an der Hinterrad-Achse. (Ich selbst warte noch etwas ab, da ich eigentlich ein ganz anderes Zugrad einsetzen möchte mit dann dazu passenden Hänger.)
• Zwei große Sack Katzenstreu sind übrigens vermutlich schon wenige kg über der angegebenen Belastungsgrenze des Anhängers für den Betrieb am Rad. Auf solche Angaben sollte man also auch achten.
• Auch bei der Auswahl des Zugrades sollte man wachsam sein. Das auf der älteren Bilderserie abgebildete gefederte Rad hat mittlerweile mit Rahmenbruch das Zeitliche gesegnet... Das liegt sicher zum einen daran, dass es auch ein Bauhausstil-"Billigrad" war (es wurde aber nur als Übergangslösung zum sonstigen Radbestand dazugekauft und sollte nie das "Hauptrad" werden) und dass ich es schon alleine mit meinem damaligen Körpergewicht über die DIN-Norm hinaus belastet hatte und die Rahmenkonstruktion dafür schon laut einem Bekannten recht ungünstig ausgelegt war, so dass ihn der Rahmenbruch des Sattelrohres nicht sehr wunderte. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch die Befestigung des Anhängers an dieser Stelle seinen Teil dazu beitrug, dass der Rahmen dort brach. Also besonders bei Fahrradtypen, die nicht den klassischen ungefederten Diamant-Rahmen haben, sollte man vorsichtshalber vorher fachlichen Rat einholen, welchen Anhänger man damit wie verwenden kann.

Zum Schluss sei noch auf eine rechtliche Sache hingewiesen. In der Verwaltungsverordnung zur Straßenverkehrsordnung (VwV-StVO) findet sich zu §2 bei II. 2. a) Rz. 23 (Stand Ende 2004) folgender Passus:

• Die vorgegebenen Maße für die lichte Breite beziehen sich auf ein einspuriges Fahrrad. Andere Fahrräder (vgl. Definition des Übereinkommens über den Straßenverkehr vom 8. November 1968, BGBl. 1977 11 S. 809) wie mehrspurige Lastenfahrräder und Fahrräder mit Anhänger werden davon nicht erfaßt. Die Führer anderer Fahrräder sollen in der Regel dann, wenn die Benutzung des Radweges nach den Umständen des Einzelfalles unzumutbar ist, nicht beanstandet werden, wenn sie den Radweg nicht benutzen;

Das heißt, dass die Pflicht zur Benutzung des Radweges mehr oder weniger aufgehoben ist, wenn man einen Anhänger zieht. Führt die Benutzung des Radweges (oder der Radspur etc.) zu Problemen, weil er zu schmal ist oder Verkehrszeichen etc. mitten auf dem Radweg stehen, oder (meiner Meinung nach) auch wenn die Wegequalität zu schlecht ist für das Ladegut oder auch zu unebenen für bspw. meinen eher kippeligen Anhänger (s.o.), dann kann man auf der Fahrbahn fahren (sofern dies nicht aus anderen Grund ausgeschlossen ist wie einem expliziten Radfahrverbot oder weil es eine Autobahn oder Kraftfahrstraße ist). Breite und einwandfreie Radwege nutzte ich aber auch gerne mit dem Anhänger. Leider sind solche Radwege sehr selten.

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