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„Unwesentliche Änderungen“ auf der S4/S41 südlich von Karlsruhe

Wer am Durmersheimer Streckenast wohnt und die Linien S4/S41 regelmäßig benutzt, war im Laufe der letzten Jahre beim Fahrplanwechsel immer wieder von gravierenden Änderungen betroffen.

So fielen, als die Linie S4 nach Achern eingerichtet wurde, die bis dahin durchgehenden Abendverbindungen zwischen Baden-Baden und der Durmersheimer Strecke weg. Es gab nur noch Umsteigen mit unzumutbaren Wartezeiten von fast einer Stunde in Rastatt. Immerhin wurde wieder ein durchgehender Kurs nach 23 Uhr eingerichtet, und im jetzt aktuellen Fahrplan sind einige verbesserte Umsteigemöglichkeiten ausgewiesen.

Dann traf die Auftrennung der S4 die Fahrgäste, die in beiden Richtungen über Karlsruhe hinaus weiterfahren. „Zum Fahrplanwechsel nur unwesentliche Änderungen“, war damals im Badischen Tagblatt zu lesen. Die „unwesentlichen Änderungen“ bestanden darin, dass Montags bis Freitags ab 8 Uhr morgens in beiden Richtungen sämtliche durchgehenden Verbindungen über Karlsruhe hinaus gekappt wurden, in Gegenrichtung blieb ein einziger durchgehender Abendkurs von Heilbronn nach Baden-Baden, und am Wochenende fielen alle durchgehenden Verbindungen weg. Zwar wurde eine Umsteigeverbindung in beiden Richtungen eingerichtet, mit der man gegenüber dem durchgehenden Eilzug „nur“ 15 bis 25 Minuten verliert, falls sie pünktlich verkehrt; wer unterwegs jedoch noch einmal umsteigen muss, ist eine ganze Stunde länger unterwegs. So ist es bis heute geblieben.

Die Eröffnung der Stadtbahnlinien S51/S52 nach Germersheim brachte wieder neue Überraschungen, diesmal beim Platzangebot. Zwar wurde kein Kurs gestrichen, doch während bis dahin Montags bis Freitags, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, zwischen Karlsruhe und Rastatt tagsüber Zweiwagenzüge eingesetzt waren, verkehren jetzt viele Kurse der Linie S4 von und nach Achern nur noch mit einem Triebwagen, d. h. der Hälfte des früheren Platzangebots. Das führt in vorher schon gut besetzten Zügen nicht nur im Berufsverkehr dazu, dass die Kapazität unzureichend ist. So mussten beim Ein-Wagen-Kurs 11.02 Uhr ab Rastatt Richtung Karlsruhe am 1. August drei Radfahrer in Durmersheim Nord zurückbleiben, weil in der überfüllten Bahn für sie und ihre Räder einfach kein Platz mehr war.

Die Kurse der Linie S41 dagegen verkehren am Nachmittag zwar meist mit zwei Fahrzeugen; das Platzangebot am Vormittag wurde jedoch eingeschränkt. Früher fuhr nur der Kurs 8.22 Uhr ab Rastatt in Richtung Karlsruhe mit nur einem Triebwagen, was immer wieder Probleme zur Folge hatte, wenn Gruppen mitfuhren; jetzt verkehren auch die Kurse um 9.22 und 10.22 Uhr nur noch mit einem Fahrzeug.

Alles zusammen wirkt sich auf ein Nahverkehrssystem, das zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel motivieren soll, sehr kontraproduktiv aus. Denn die überwiegende Mehrzahl der Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel ist nicht auf diese angewiesen, sondern besitzt einen PKW, auf den wieder umgestiegen wird, wenn die Qualität des Öffentlichen Nahverkehrs als unbefriedigend oder gar unzumutbar erlebt wird. Für die Linien S4/S41 ergibt sich daraus die Konsequenz, dass die Auftrennung der S4 so bald wie möglich wieder rückgängig gemacht und das Platzangebot der S4/S41 nachhaltig verbessert und zumindest wieder auf den alten Stand gebracht werden sollte.

Wolfgang Stihler

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 3/12

Stand des Artikels: 2012! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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