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Leserbrief „Ehrlichkeit“

... zum Artikel „Ressourcen schonen!“ auf Seite 3—5 im umwelt&verkehr 2/22

Sehr gewundert habe ich mich über den Satz „Zu ehrlich gehört, dass jeder bei seinem umweltfreudlichen Verhalten eine eigene Auswahl trifft.“ in Verbindung mit der nachfolgenden Aufzählung von vermeidbaren Emissionen (zu große Wohnung, Urlaubsflüge, vermeidbare Autofahrten).

Ehrlich wäre es in meinen Augen, klar zu kommunizieren, dass jegliche vermeidbaren Emissionen sofort vermieden werden müssen — es gibt keinen Spielraum mehr für eine „eigene Auswahl“: Die Klimazerstörung ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass die Wissenschaftler keinen glaubhaften Pfad mehr sehen, auf dem die schicksalsentscheidende 1,5 °C-Grenze noch eingehalten würde.[EGR] Ehrlich wäre, sich einzugestehen, dass die bisherigen Appelle keine ausreichende Wirkung gehabt haben, so dass nun schnelle und strenge gesetzliche Regelungen zur Limitierung der Emissionen pro Kopf getroffen werden müssen.[PAN] Ehrlich wäre, sich bewusst zu machen, dass jede nicht ergriffene Möglichkeit zur Reduktion klimarelevanter Emissionen alle nachfolgenden Generationen um ein Vielfaches mehr belasten werden.

Gut fand ich die Feststellung am Ende des vorletzten Absatzes, dass niemandem mehr Ressourcen zustehen sollen als anderen. Darauf können wir uns einigen: Alle Menschen, auch zukünftige Generationen, sollen in gleichem Umfang an den Schätzen der Natur teilhaben können.

Pro Kopf und Jahr macht dies bis 2050 noch eine klimaverträgliche Emissionsmenge von 1,5 Tonnen CO2-Äquivalente aus.[AF]

Der Pro-Kopf-Anteil an den öffentlichen Emissionen beträgt in Deutschland 0,84 Tonnen, bleiben also noch 0,66 Tonnen zur freien Gestaltung.[UBA1] Davon kann sich eine 45-jährige und 48 kg schwere Frau vegan und ausschließlich regional ernähren.[UBA2]

Wohnen, Strom, Heizen, Duschen, Kleidung, Mobilität und sonstiger Konsum haben zu entfallen, soweit diese Leistungen noch nicht komplett nachhaltig erbracht werden können. Diese Kalkulation gilt rückwirkend ab 2018 und erstreckt sich bis 2050. Wer seither mehr als die noch verträglichen 1,5 Tonnen pro Jahr emittiert hat, muss sich in Zukunft entsprechend stärker einschränken.

Quellen:

[EGR] www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2022
[PAN]daserste.ndr.de/panorama/archiv/2023/Das-Klima-und-die-Reichen,klimareiche100.html
[AF]www.atmosfair.de/de/kompensieren/wunschmenge/
S. Erläuterung (i) zum Vergleichsbalken „Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen“.
[UBA1]uba.co2-rechner.de/de_DE/start#panel-calc
[UBA2]uba.co2-rechner.de/de_DE/food#panel-calc

Freundliche Grüße, Markus Müller

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