zum Text umwelt&verkehr karlsruhe
   Forum 
 > Hefte < 
 Infos etc. 
Startseite
Start
Sitemap
Impressum
   Themen-Index   Autoren   Verbände   Termine   3/23   2/23   1/23   2/22   1/22   2/21   1/21   2/20   1/20   3/19   2/19   1/19   3/18   2/18   1/18   3/17   2/17   > 1/17 <   3/16   2/16   1/16   3/15   2/15   1/15   3/14   2/14   1/14   3/13   2/13   1/13   3/12   2/12   1/12   3/11   2/11   1/11   3/10   2/10   1/10   3/09   2/09   1/09   3/08   2/08   1/08   3/07   2/07   1/07   3/06   2/06   1/06   3/05   2/05   1/05   3/04   2/04   1/04   3/03   2/03   1/03   Download 
<<<  Frühlingstour Strasbourg   > Alte Sorten <   Rappenwört  >>>
  BUZO   

Alte Sorten — Neue Saaten

Regionales ist immer mehr gefragt. In dem Zusammenhang kommen immer öfter alte Sorten ins Gespräch. Das gilt sowohl für Obst- und Gemüsesorten, wie für Tierrassen in der Viehzucht. Der große Vorteil alter Sorten ist die Bereicherung des Angebots, sei es geschmacklich als auch in Bezug auf die biologische Vielfalt. Doch möchte man diese besonderen Sorten in größerem Umfang anbauen und vermarkten, so stößt man auf viele Probleme. Die alten Sorten entsprechen nicht den Vorgaben der EU, so dass sie nicht in die Raster des Großhandels passen. So findet man alte Apfelsorten zum Teil auf Märkten und Hofläden, zumeist aber nur in privaten Gärten. Gleiches gilt für Gemüsesorten: Tomaten und Kohlsorten, aber auch Wurzelgemüse sind klassische Beispiele.

Ein Vorteil alter Sorten ist, dass sie in der Regel samenfest sind: Man kann aus den gezogenen Pflanzen wieder neue Samen mit denselben Eigenschaften gewinnen, was bei den meisten modernen Sorten nicht möglich ist. Diese sind meistens als F1 gekennzeichnete Hybrid-Züchtungen und für die Saatgutgewinnung nicht geeignet, da ihre Nachkommen völlig andere und damit auch unerwünschte Eigenschaften aufweisen können.

Wenn man nun aber die Verbreitung alter Sorten durch den Verkauf von Saatgut fördern möchte, stößt man schnell auf Hindernisse. Es ist nicht nur der Nachteil der geringen Bekanntheit gegenüber den im Supermarkt kommerziell vertriebenen Sorten. Man muss auch eine Zulassung des Saatgutes vorweisen. Diese wird aber nur erteilt, wenn die Gleichmäßigkeit der Qualität (wie z. B. der Keimfähigkeit) nachgewiesen werden kann. Das ist aber für alte Sorten oft nicht möglich. Derzeit ist eine neue Saatgutverordnung auf EU-Ebene in Vorbereitung. Sie soll auch alten Sorten wieder eine Chance geben. Doch die Skepsis bei denen, die seit langem darauf warten, überwiegt.

Es gibt einige Initiativen, die die Verbreitung der alten Sorten fördern möchten:

www.freie-saaten.org ist eine Initiative aus Privatleuten mit Sitz in Viernheim, die die biologische Vielfalt erhalten möchten, auf lange Sicht ist auch ein Engagement in der Viehzucht geplant.

www.save-our-seeds.org gründete sich im Zuge des Engagements für gentechnikfreie Landwirtschaft, hat aber mittlerweile auch Aktivitäten zur Förderung alter Sorten, allerdings eher im Hinblick auf Lobbyarbeit als in Bezug auf Anbau und Verkauf.

www.saatgutkampagne.org Die Kampagne für Saatgut-Souveränität engagiert sich europaweit für die Vielfalt und Freiheit der Saatgutproduktion.

www.nutzpflanzenvielfalt.de Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt engagiert sich seit 1986 und bietet viele Infos zu dem Thema.

Der Nabu bietet eine Übersicht, wo man Saatgut alter Sorten bestellen kann: tinyurl.com/ha2dc8p

Im Internet (auf YouTube und in Mediatheken) findet man einige Dokumentationen zum Thema.

Johannes Meister

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/17

Stand des Artikels: 2017! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

Diskussionen


hoch